Das Team

Verena Oberhollenzer

In Südtirol geboren und aufgewachsen erlernte ich dort den Beruf zur Holzbildhauerin, um anschließend in Graz die Meisterschule für Bildhauerei zu absolvieren, die mein Sprungbrett für die Akademie der Bildenden Künste in München bedeutete. Nach einem Auslandstudienjahr in Edinburgh schloss ich die Akademie 1996 mit dem Diplom ab und ergänzte meine Ausbildung mit einem Aufbaustudium für Kunsttherapie, da ich das künstlerische Schaffen auch selbst immer als heilsam erlebte.
Verena Oberhollenzer Sculpture

Es folgten Jobs beim Bayerischen Rundfunk, Bayerischen Nationaltheater, Vereinigte Bühnen Graz, verschiedene Projekte und Ausstellungen, Umzug nach Landshut.

Dazwischen verlief unsere Familienplanung äußerst schwierig. Nach drei Fehlgeburten kam unser erster Sohn viel zu früh auf die Welt und musste uns nach 16 Tagen wieder verlassen. Dieses Ereignis prägte mich tief. Es folgten weitere drei Söhne, alle kerngesund.

Als diese das Alter für Kindergarten und Schule erreicht hatten, nahm ich meine bildhauerische Arbeit in meinem Atelier wieder auf.
In meiner künstlerischen Arbeit habe ich mich intensiv mit den Themen „Werden und Vergehen“ und „Geburt und Tod“ beschäftigt.
Des Weiteren arbeitete ich als Kunsttherapeutin an Schulen, Kindergärten, im Sozialpädiatrischen Zentrum Landshut, im Flüchtlingsheim und als freie Mitarbeiterin bei einem Geigenbauer.

Anfang 2021 kam dann ein großer Umbruch und zugleich Neuorientierung. Ich gründete zusammen mit Wolfgang Sandtner (Palliativmediziner und Logotherapeut) das Projekt Rimaneo. Wir wollten uns zur Aufgabe machen, die Abschiedskultur und Trauerarbeit zu verändern, zu integrieren, die Menschen durch ihre Trauer zu begleiten. Meine Erinnerungskunst war anfänglich nur ein Nebenschauplatz, inzwischen ist sie ein wichtiger und mir liebgewonnener Bestandteil meiner Arbeit.

Seit Ende des Jahres 2021 bin ich im Hospiz von Vilsbiburg als Spiritualcare tätig und lernte dort Jerry Valentin als freien Seelsorger kennen, der nun das Rimaneo-Trauerbegleitungs-Team komplett macht.

Wolfgang Sandtner

Sterben und Tod begleiten mich seit meiner Kindheit ebenso intensiv wie Spiriitualität und Religion. Beide Themen waren in gewisser Weise Selbstverständlichkeiten, die sich in ihrer Wahrnehmung wandelten durch Erlebnisse und Erfahrungen in meinem Lebenslauf. Seltsamerweise (für mich), taten sich die meisten Menschen in meinem Umfeld sehr schwer mit dem Thema Tod. Es wurde einfach verdrängt oder es wurde darüber geschwiegen. Dabei war so offensichtlich, dass damit so viel Leid und Traurigkeit verknüpft war. Die Endlichkeit des Lebens ist meist mit viel Angst verbunden. Also lieber nicht darüber sprechen…

Ich studierte Medizin. Zu dieser Zeit war der Umgang mit Sterben und Tod fast völlig tabuisiert. Wie mit Mitmenschen in der Lebensendphase und den Verstorbenen umgegangen wurde, machte mich zutiefst betroffen.
Die ersten Bücher von Elisabeth Kübler-Ross erschienen auf dem deutschen Büchermarkt. Sie beeindruckten mich. Doch mehr noch taten dies die Bücher von Viktor Frankl und Elisabeth Lukas über die „Logotherapie“ – eine Form der Psychotherapie, die dem / der Ratsuchenden hilft, den ganz individuellen Sinn in ihrer jeweiligen Krisensituation zu entdecken, so dass der leidende Mensch – wie ein Buchtitel lautet – „… trotzdem Ja zum Leben“ sagen kann.
Ich arbeitete zunächst als Anästhesist und Notarzt im Erwachsenen- und Kinderbereich und machte während dessen unterschiedliche Ausbildungen – u. a. in Logotherapie und Palliativmedizin. Letztlich war mir die Palliativmedizin so wichtig, dass ich mich ihr hauptberuflich widmen wollte. Das machte ich über zehn Jahre als ärztlicher Leiter der Palliativstation am Krankenhaus Landshut Achdorf und tue dies seit 2021 am Klinikum Landshut als Leiter des PMKD, des palliativmedizinischen Konsiliardienstes. Hier ist mir vor allem wichtig, den erkrankten Männern und Frauen die Angst zu nehmen, die leider immer noch mit dem Begriff „palliativ“ verbunden ist. In enger Zusammenarbeit mit den Chefäzt*inn*en der jeweiligen Fachrichtungen integrieren wir das palliativmedizinische Wissen mit dem Know-how der jeweils nötigen medizinischen Fachrichtung. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit nenne ich „Supportive Care“ als unterstützendes, umfassendes und umsorgendes Versorgungskonzept.

Den „Supportiv Care“-Gedanken wollte ich über das Lebensende hinaustragen. Ich lernte über einen gemeinsamen Freund Verena Oberhollenzer kennen, Künstlerin, Kunsttherapeutin und „Spiritual Care“-Begleiterin, die sich ebenfalls intensiv mit Sterben und Tod beschäftigte, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Uns beide lag vor allem die kreative Auseinandersetzung mit den schwierigen Themen Sterben, Tod und Trauer am Herzen. Nach intensivem Austausch kamen wir auf den Gedanken, gemeinsam „rimaneo“ zu gründen. Der Name ist ein sprachliches Hybridwort aus dem Lateinischen und Italienischen und soll zu Assoziationen auch bei denjenigen führen, die keine Kenntnisse in diesen beiden Sprachen haben. Und der Name sollte einen Wohlklang haben. „Remanire“, „rimanere“, „to remain“ plus die Endung „-eo“ für „ich“ – „Ich bleibe“… Unser ursprüngliche Gedanke war es, Kunsthandwerkliches als Erinnerung an Verstorbene und kreative Trauerarbeit für die Hinterbliebenen anzubieten.

Die Erinnerungskunst fertigt überwiegend Verena, der Stützpfeiler von „rimaneo“, liebevoll und mit großer Sorgfalt an. Mittlerweile sind die Ergebnisse aus den Abdrücken auch beliebt bei Paaren, Eltern und Menschen, die ein hochindividuelles Schmuckstück suchen, wie sie auf der Webseite und auf Instagram zu sehen sind.

Seit diesem Jahr ist Jerry Valentin Partner von „rimaneo“. Er ist sowohl einfühlsamer Seelsorger als auch achtsamer „Spiritual Care“-Begleiter mit jahrelanger Erfahrung. Zusammen mit ihm ist das Team der kreativen Trauerarbeit komplett: Kunst, Psychotherapie, Seelsorge zum heilsamen Umgang mit der Trauer.

Ich bin die nächsten Jahre weiter hauptberuflich als Arzt tätig. Aber im Laufe der Zeit werde ich meinen Fokus verlagern auf die Dinge, die mir persönliche Herzenssache sind: Inklusion von Mitmenschen am Rand unserer Gesellschaft und die kreative Trauerarbeit im Rahmen von „rimaneo“.

Abschließend noch ein kurzes Wort des Dankes: gute Ideen sind das Eine, das Andere sind die Menschen, die zur Umsetzung der Idee beitragen!

Für mich sind das an erster Stelle unsere Partner*inn*en, Freundinnen, Freunde und Kinder, aber vor allem auch wunderbare Menschen, die an unser Projekt glauben – vor allem David Krämer vom Trauerhaus Krämer in Landshut sowie Max Klassen von der Werbeagentur Brandhorn in Wörth an der Isar. Ohne Euch alle gäb’s „rimaneo“ nicht!

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